Wofür steht NARM...
Heilung beginnt im Hier und Jetzt!
NARM ist ein modernes, körperorientiertes und beziehungszentriertes Modell zur Behandlung von Entwicklungstrauma. Es wurde von Dr. Laurence Heller entwickelt und verbindet neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit tiefem psychotherapeutischem Verständnis. NARM richtet sich an Menschen, die unter den langfristigen Auswirkungen früher Bindungs- und Beziehungstraumata leiden – etwa durch emotionale Vernachlässigung, chronischen Stress oder traumatische Erfahrungen in der Kindheit.
Was bedeutet NARM?
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NARM steht für Neuro-Affektives Beziehungsmodell und beschreibt eine Methode, die gezielt mit dem Nervensystem, den emotionalen Mustern und der Beziehungsfähigkeit des Menschen arbeitet. Im Zentrum steht dabei die Fähigkeit, mit sich selbst und anderen in Verbindung zu treten – ein Aspekt, der durch frühe Verletzungen oft beeinträchtigt ist.
Was macht NARM aus?
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NARM arbeitet nicht primär an der Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern richtet den Fokus auf das, was sich im gegenwärtigen Moment zeigt. Es ist ein ressourcenorientierter, nicht regressiver Ansatz, der dem Menschen hilft, sich aus alten Überlebensstrategien zu lösen und wieder in lebendige Selbstverbindung zu kommen.
NARM unterscheidet klar zwischen dem ursprünglichen Wunsch eines Kindes – nach Nähe, Schutz, Kontakt – und der Strategie, die es entwickeln musste, um in einem herausfordernden Umfeld zu überleben. Diese alten Strategien wirken oft bis ins Erwachsenenleben hinein und stehen in Konflikt mit heutigen Bedürfnissen. NARM hilft dabei, diesen Unterschied bewusst zu machen und neue Erfahrungen möglich zu machen.
Die Haltung in NARM
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Im Zentrum der NARM-Arbeit steht eine offene, nicht-wissende und wertschätzende Haltung. Anstatt etwas zu analysieren oder interpretieren, begegnet der/die Therapeut:in dem Erleben des/der Klient:in mit Präsenz, Interesse und echtem Kontakt. Es geht nicht darum, etwas zu „reparieren“, sondern das, was ist, achtsam und neugierig zu erforschen.
Die Bedeutung von Neugierde
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Neugierde ist in NARM ein zentrales Element. Sie ersetzt Urteil, Kontrolle und Interpretation – und schafft Raum für Selbstwahrnehmung und Selbstmitgefühl. Wenn wir neugierig auf unser inneres Erleben blicken können, entsteht die Möglichkeit für Veränderung. Selbst in schmerzhaften Erfahrungen kann eine neue Qualität von Kontakt entstehen.
Verkörperung
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NARM ist ein verkörperungsorientierter Ansatz: Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen werden als gleichwertige Ausdrucksformen des Selbst verstanden. Durch die bewusste Hinwendung zum Körper entsteht eine tiefere Verbindung zum eigenen Erleben. Der Körper wird nicht als „Symptomträger“, sondern als intelligenter Resonanzraum verstanden, der uns in unserer Heilung unterstützt.
Innere Anteile
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In der NARM-Arbeit wird der innere Dialog zwischen verschiedenen inneren Anteilen bewusst gemacht – etwa zwischen dem verletzten Kind, dem Überlebens-Ich oder einem kritischen inneren Beobachter. Indem diese Anteile in Kontakt miteinander gebracht werden, entsteht mehr Kohärenz, Integration und Selbstregulation.
Wunsch vs. Strategie
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Viele Verhaltensweisen, die uns heute belasten – etwa Rückzug, Anpassung, Kontrolle oder Überverantwortung – waren einmal wichtige Strategien, um uns zu schützen. In NARM wird unterschieden zwischen dem ursprünglichen Wunsch, der oft unbewusst geblieben ist, und der Strategie, mit der wir versucht haben, diesen Wunsch irgendwie zu erfüllen. Wenn dieser Unterschied bewusst gemacht wird, kann sich das ursprüngliche Bedürfnis zeigen – oft zum ersten Mal überhaupt – und neue Wege im Umgang mit uns selbst werden möglich.
Emotionale Vervollständigung
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Ein zentrales Ziel in NARM ist die sogenannte emotionale Vervollständigung: Das, was damals nicht gefühlt, nicht ausgedrückt oder nicht gehalten werden konnte, bekommt heute einen Raum. Ohne retraumatisierende Konfrontation können Gefühle wieder fließen und festgehaltene Zustände sich lösen. So entsteht ein Erleben von Selbstwirksamkeit, Klarheit und innerem Frieden.
NARM ist kein "Tun", sondern ein "Sein". Es lädt dazu ein, mit sich selbst auf eine neue Weise in Beziehung zu treten – mit Mitgefühl, mit Präsenz und mit der Offenheit für das, was sich zeigt. Der Weg aus dem Trauma führt nicht zurück, sondern hinein in den Moment. Und dort beginnt Heilung.